Am Brunnen zwischen den zwei Internatsgebäuden

Beschreibung:
Der kleine, dennoch hübsche Brunnen, welcher nach oben hin Wasser speit das in der Mitte einer großen Schale aufgefangen wird und auf den ummauerten Grund fällt. Drum herum stehen einige Bänke, einige Bäume und kleine Wiesen, jene umranden das ganze und lockeren die Strenge des Internats auf, sorgen so für ein herrliches Ambiente.

cf: Das Zimmer Chōkos

Der Himmel in seiner nächtlichen Schönheit brachte Chōkos Herz immer wieder aufs neue dazu, höher zu schlagen. Leise summte er ein Lied, während er zum Brunnen ging und sich auf dessen Rand setzte, eine Hand in das kühle Wasser fallen lies. Seine Augen hatte er geschlossen, doch öffnete er sie langsam und blickte zum Mond, welcher hell im Himmel strahlte und sein blasses Gesicht mit etwas Licht noch blasser wirken lies. Wo er doch sowieso schon blass war, wirkte Chōko in der Nacht vom Mondlicht umgarnt wie ein Geist, der auf Erden wandelte. Zärtlich strich seine Hand über das Wasser, er beobachtete Alyrias, wie sie fröhlich mit dem Wind tanzte. Ihre Flügel waren wirklich atemberaubend schön, wirkten wie ein Märchen selbst so mysteriös. Generell war Alyrias ein Rätsel für ihn. Gerne, nur zu gerne würde er mehr über sie wissen. Er seufzte und schloss die Augen für einen Moment. Stille herrschte. "Chōko, geht es dir nicht gut?", frug Alyrias. Prompt hob Chōko seinen Kopf, er schüttelte verneinend den Kopf. "Alles in Ordnung." Er erhob sich und wollte zu dem Schmetterling gehen, doch, ungeschickt wie er nun einmal war, legte er sich auf die Nase. Brummend setzte er sich auf, rieb sich über die Stirn, auf die er aufgekommen war. "Hmpf. Uncool...", meinte er und Alyrias lachte. Nun schmollte Chōko, denn er konnte es nicht leiden, wenn er ausgelacht wurde, besonders wenn es Alyrias war, die ihn auslachte. Beleidigt plusterte er die Wangen auf, verschränkte die Arme vor der Brust. Als er aufstand schwankte er etwas. Durch den Sturz hatte er leichte Kopfschmerzen, er war wirklich sehr anfällig für Schmerzen aller Art. Wieder setzte er sich auf den Brunnenrand, genoss den kühlen Wind und das fahle Mondlicht.

Alyrias war nach einer Weile erschöpft vom herumflattern, weshalb sie nun auf der Schulter Chōkos ruhte. Ein kalter Windzug strich über das Gelände. Kalt, wahrhaftig, doch da Chōko kälter als dieser Wind war machte es ihm nichts aus. Seine Lippen hatten einen blassblauen Ton angenommen, auch er wirkte erschöpft und müde. "Vielleicht solltest du dich zur Ruh betten, Chōko. Mit verlaub, ihr seht zum in die Tonne kloppen aus..." Seufzend schloss Chōko die Augen. Sobald er sie öffnete ging er zielstrebig zu einer Bank, lies sich auf dieser nieder und schlief in dieser unkomfortablen Position auch ein. Davon war Alyrias nicht sehr begeistert. "Chōko! In dein Zimmer! Schlafe in deinem Bett, hier draußen wirst du dich doch nur erkälten!", meckerte sie. Jedoch hörte Chōko sie nicht, schlief schon tief und feste. Zwar verfiel er einem unangenehmen Traum, stören tat es ihn allerdings nicht. Während er schlief kauerte er sich wie ein Embryo zusammen, fiel aufgrund dessen beinahe von der Bank. Aber nur beinahe.